Klimaschutzgesetz: Höhere Ziele allein sparen keine zusätzliche Tonne CO2 ein
17. Mai 2021Einnahmen aus dem CO2-Preis für Klimaschutz nutzen
28. Mai 2021Gebäudeallianz fordert mehr Klimaschutz im Gebäudesektor
Berlin. Die Gebäude-Allianz, ein Zusammenschluss von über 25 Verbänden, in dem sich auch die DENEFF einbringt, macht sich für mehr Klimaschutz im Gebäudesektor stark. In einem einen 5-Punkte-Plan legt sie Maßnahmen vor, mit denen sich die erhöhten Ziele für den Gebäudesektor im Entwurf des neuen Klimaschutzgesetzes sicher erreichen lassen. Der Gebäudesektor hat sein Klimaziel des vergangenen Jahres bereits als einziger knapp verfehlt. Das Bundesbauministerium ist deshalb gesetzlich verpflichtet ein Sofortprogramm vorzulegen.
Offizielle Berechnungen im Auftrag des Bundes zeigen ohnehin, dass die bestehenden Instrumente eindeutig nicht ausreichen werden und bis zum Jahr 2030 eine drastisch wachsende Ziellücke entsteht, wenn nicht schnell gegengesteuert wird. Der Gebäudesektor muss in den nächsten 10 Jahren fast 45% seiner aktuellen Treibhausgasemissionen einsparen. Das breite Bündnis aus Umweltverbänden, Gewerkschaften, Verbraucherschutz-, Mieterschutz- und Unternehmensverbänden setzt mit seinen Forderungen ein klares Zeichen der Unterstützung für ambitionierten Klimaschutz im Gebäudesektor und betont: Ambitionierte Maßnahmen sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch sozialverträglich umsetzbar und wirtschaftlich attraktiv.
Ein wichtiger Schritt für klimafreundlichere Gebäude ist ein besseres Zusammenspiel aus Fördern und Fordern: Unterstützt durch bedarfsgerechte Förderprogramme sollen energetische Mindeststandards für Bestandsgebäude den Eigentümern den Weg zur Klimaneutralität aufzeigen und zusätzliche Modernisierungen, besonders der Gebäude mit den höchsten Energierechnungen, anstoßen. Auch in Bezug zur aktuellen Diskussion um die Lastenverteilung der CO2 -Bepreisung zwischen Mietern und Vermietern ist klar. Da Mieter keinen Einfluss auf den energetischen Zustand ihrer Wohnung oder die Art der Heizung haben, ist es dringend geboten, die Abwälzung der gesamten Kosten allein auf die Mieter umgehend zu beenden.
Bereits heute stehen erprobte Technologien für eine erneuerbare Wärmeversorgung bereit. Es ist jetzt an der Politik, die Weichen für deren flächendeckenden Einsatz zu stellen und sogenannte fossile „Lock-in-Effekte“ zu vermeiden. Und auch die öffentliche Hand kann und muss ihren Beitrag zur Zielerreichung im Gebäudesektor leisten. So muss sie ihre neuen Gebäude bereits ab 2023 klimaneutral bauen, eine verbindliche höhere Modernisierungsrate umsetzen und Lebenszyklusanalysen beauftragen, bevor statt einer Sanierung öffentlicher Gebäude die Abrissbirne zum Einsatz kommt.
„Ohne zusätzliche Maßnahmen bleiben die Klimaziele im Gebäudesektor Makulatur. Denn Eigentümer und Lösungsanbieter brauchen klare Leitplanken für Investitionen. Dafür müssen Fordern und Fördern stärker zusammen gedacht und die Instrumente stärker an der tatsächlichen Zielerreichung ausgerichtet werden.“
Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der DENEFF
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