Reiseführer für die Effizienzrepublik
So viel Potenzial steckt in der Effizienzrepublik Deutschland
Deutschland ist Heimat vieler innovativer Klimaschutz-Projekte. Dieser Reiseführer nimmt Sie mit an Orte, die beispielhaft sind für ein effizientes Deutschland von morgen. Um auch den kommenden Generationen ein lebenswertes Land zu hinterlassen, müssen wir nun gemeinsam die richtigen politischen Weichen stellen, um diese herausragenden Beispiele der Gegenwart zum neuen Normal der Zukunft werden zu lassen.
Hier können Sie den gesamten Reiseführer als PDF-Datei herunterladen.
Oldenburg - Coneva
"Lebensmittel“ steht in großen silbernen Lettern auf dem Rundbau geschrieben, den man ohne sie leicht für ein Museum hätte halten können. Das architektonische Schmuckstück ist ein Supermarkt – und (noch) kein gewöhnlicher. In Oldenburg kauft man Lebensmittel in einem fast autarken Energiesystem: Verbrauch des Solarstroms vom Dach, Energiebedarf und -speicher sowie Ladesäulen für Elektroautos auf dem Parkplatz werden mittels einer Software von Coneva vernetzt und gesteuert. Damit gehört Energieverschwendung im Supermarkt der Vergangenheit an.
Wangen im Allgäu - Uhrig Energie
Die Wangener Kanalisation ist eine Pionierin der Wärmewende.
Hier wird Wärme aus Abwasser gewonnen – mittels hocheffizienter
Wärmepumpen. Und das hat Vorbildfunktion: 5 bis 15 Prozent des gesamten Wärmebedarfs von Deutschlands Gebäuden könnte auf
diese Weise gedeckt werden. Dieses Wärmenetz-Projekt von Uhrig Energie ist das erste seiner Art in Deutschland.
Westheim - Biogutvergärung Bietigheim
Der Biomüll der Ludwigsburger, Germersheimer und Karlsruher hat
eine ganz besondere Aufgabe: Er wird in Energie und wertvollen
Kompost umgewandelt. Das passiert durch Gärungsprozesse in
einer Anlage der Biogutvergärung Bietigheim in Westheim. Die entstandene erneuerbare Energie wird anschließend als Biomethan in
das Erdgasnetz geleitet. So setzen die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen neue Standards für effiziente Verwertung und nachhaltige Energieerzeugung.
Stuttgart - Evonik
In diesem Stuttgarter Bürogebäude wird nicht nur im Innern
gearbeitet. Recycelbare und hochwirksame Wärmedämmung von
Evonik macht die mit Solarmodulen ausgestatteten Fassaden sehr
schlank. Beheizt wird das Plus-Energie-Haus durch Wärmepumpen.
Der Energieverbrauch wird digital gesteuert.
Fischerbach - Innovativ Schmid
Die Menschen tun in diesem Quartier, was Menschen eben tun,
wenn sie zu Hause sind. Und doch ist diese Siedlung anders als
andere. Was der Betrachter nicht sieht, sind die ausgeklügelten
und dennoch einfachen Systeme, mit denen alle hier verbunden
sind: Ein Wassergemisch fließt durch einen zentralen Wasserspeicher und bildet mit Sonnenkollektoren und Wärmepumpen ein synergetisches Energiespar-System. Mit ihrem bidirektionalen Kalt-Wärmenetz sorgen Innovativ Schmid und Partnerunternehmen für eine kostengünstige, nachhaltige und CO2-freie Energieversorgung.
Ahlen - Reflex Winkelmann
Reflex Winkelmann hat sich ein großes Ziel gesetzt: Der Ahlener
Betrieb will ganze Industrieanlagen in eigenständige effiziente
Energiesysteme verwandeln. Wie? Im Zusammenspiel seiner hochmodernen Pumpspeicher mit gleichzeitig erzeugter Wärme und
Strom. Das Ergebnis: Abkopplung vom Versorgungsnetz, Energieeffizienz, gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit und optimierte
Betriebsabläufe.
Bedburg - Eon Energy Solutions
Die Effizienzrepublik im Aufbau ist wunderbar zu sehen in Bedburg.
Gemeinsam mit zahlreichen Partnern kreiert Eon Energy Solutions
in der kleinen nordrhein-westfälischen Stadt ein nahezu autarkes
Quartier. Mittels eines ganzheitlichen, digital vernetzten Systems
der lokalen Energieversorger erzeugen, speichern und verbrauchen
die Bewohner Strom, Wärme und Kühlung selbst. Der Besuch in
diesem Zukunfts-Quartier lohnt sich!
Dresden - Clage
Gerd Priebe hatte einen Traum: Der Architekt wünschte sich klimaneutrales Wohnen, ohne aber den Charme seines denkmal-geschützten Kutscherhauses zu zerstören. Geträumt, getan. Entstanden ist ein nachhaltiges Haus-in-Haus-Konzept, bei dem die pittoreske Fassade erhalten bleiben konnte. Im Innern halten reflektierende Folien die Wärme im Gebäude, die hauseigene Photovoltaik-Anlage stellt Strom her und die Versorgung mit Warmwasser regeln moderne
E-Durchlauferhitzer von Clage. Allein die Architektur ist einen
Besuch wert.
Köln - M&P Gruppe
Schon vorher waren diese Bürogebäude in Köln ein Vorzeigeprojekt
der Energieeffizienz. Dann gingen die Expertinnen und Experten der
M&P Gruppe noch einmal ans Werk – und konnten dank moderner
Optimierungsmechanismen noch einmal 25 Prozent Energie
einsparen!
Bochum - Vonovia
Wer sehen möchte, wie Sektorenkopplung im laufenden Betrieb
funktioniert, sollte unbedingt nach Bochum fahren. Vonovia hat in
diesem Wohnquartier Stromversorgung, Heizung und Mobilität so
miteinander vernetzt, dass die Bewohner sich über eine fast unabhängige, CO2-freie Strom- und Wärmeversorgung freuen können.
Frankfurt am Main - EGS Plan
Diese Frankfurter sparen gemeinsam mit ihrem Zuhause Energie
ein. Während die smarten Mieter des Aktiv-Stadthauses ihren Verbrauch mittels Software im Blick behalten und steuern können, tut
Deutschlands größtes aktives Mehrfamilienhaus das Übrige: Mit
einem Konzept von EGS-Plan sorgen hocheffiziente Gebäudetechnik,
idealer Wärmeschutz und die hauseigene Solaranlage mit Nachtspeicher für klimafreundliches Wohnen.
Berlin-Spandau - Vilisto
In dieser Spandauer Berufsschule lernt die Heizung von den
Schülerinnen und Schülern. Das intelligente Heizkörpersystem von
Vilisto merkt sich, wann Räume genutzt werden und wie oft und
hoch die Schülerinnen und Schüler die Thermostatventile aufdrehen
– und setzt das erlernte Wissen mittels Algorithmen in ein optimales Heizen um. So werden durch Digitalisierung die Energiekosten,
-verbrauch und CO2-Emissionen um ein Viertel gesenkt.
Bielefeld - Schüco
Moderne energieeffiziente Fassadenelemente geben dem Schüco-One-Neubau in Bielefeld einen besonderen Charakter – nicht nur äußerlich.
Denn im Innern erhellt das Tageslicht durch transparente Elemente die Büroräume, direkte Sonneneinstrahlung wird abgeschattet.
So heizen sich die Räume nicht auf, die Energiebilanz wird verbessert und Menschen arbeiten bei viel Tageslicht in einem angenehmen Klima.
Paderborn - Ipeg
Diese Paderborner Holzhäuser sind „Oldies“ unter den Wohngebäuden der Effizienzrepublik. Die zukunftsträchtigen Ipeg-Häuser sind schon 25 Jahre alt und doch hochmodern. Ökologische Holzbauweise, autarke Warmwasseraufbereitung und innovatives Design machen die Häuser zu einem von Deutsch- lands hübschesten Klimaschützern.
Vielleicht ein Vorbild für Ihr zukünftiges Zuhause?
Unterschleißheim - Knauf Insulation
An vielen Orten in Deutschland ist der Raum für neue Gebäude knapp. Wie man hier clever Abhilfe schaffen kann, sieht man in Unter-schleißheim bei München. Bestehende Mehrfamilienhäuser wurden dank vorgefertigter Module schnell aufgestockt. Der in den Fassaden verbaute Wärmeschutz von Knauf Insulation sorgt dafür, dass im Dachgeschoss effizient gewohnt wird. Außerdem macht er den Holzbau zusätzlich feuerfest. Das Potenzial der Methode ist enorm: Bis zu 1,5 Millionen Wohneinheiten könnten in Deutschland durch Aufstockung entstehen.
Uttenweiler - Zukunft Altbau
Das Vorzeigehaus fällt auf. Denn um das Wohnhaus in Uttenweiler wurde eine sichtbare Glasfaserfassade gezogen. Die ist keine Laune der Designer, sondern gut durchdacht: Scheint die Sonne, erwärmt sich der Zwischenraum und die warme Luft sammelt sich unter dem Dach.
Zum Heizen und zur Warmwassererzeugung wird sie ins Gebäude geleitet. Scheint die Sonne nicht, übernimmt diese Aufgaben ein Holzofen. Im Sommer entweicht die warme Luft am Dach und beglückt die Bewohner mit einem angenehm kühlen Luftstrom.
Radolfzell - Zukunft Altbau
Reisen müssen nicht schlecht fürs Klima sein. Das beweist dieses exklusive Hotel am Bodensee, das überall in seinen vier Wänden jede Menge CO2 und Energie spart. Die Gäste duschen hier unter sparsa- men Regenduschen und genießen eine erstklassige Aussicht durch hochmoderne Fenster. Die stecken in einer effizienten Fassade mit integrierten Solar-Modulen. Auch die nötige Restenergie erzeugt das Hotel selbst. Das Radolfzeller Aquaturm-Hotel heißt Sie auf Ihrer Reise durch die Effizienzrepublik herzlich willkommen.
Neustadt in Holstein - Daikin Germany
Die Zukunft des Reisens können Sie schon heute auch in den Arborea-Hotels erleben. Die Hotelanlage mit ihren 124 Zimmern sorgt mit Spa und Sauna und einer Auswahl an Restaurants für einen Wohlfühl-Aufenthalt. Gleichzeitig wird das Resort äußerst klimafreundlich und energieeffizient beheizt und gekühlt, da Block- heizkraftwerk und mehrere Wärmepumpen von Daikin intelligent vernetzt wurden.
Heidelberg - Joulia
Warmes Wasser läuft Ihren Rücken hinunter und hinterlässt dieses wohlige Gefühl. Sie möchten ihn gar nicht beenden, diesen wunder-schönen Moment. Und das müssen Sie auch nicht, zumindest nicht sofort. Denn die stylishe Duschrinne von Joulia ist so energie- effizient, dass sie selbst bei längeren Duschen über 50 Prozent Energie spart. Und zwar so: Die Wärme des Abwassers wird zum Aufwärmen des frischen Kaltwassers wiederverwertet.
Berlin - Lunos Lüftungstechnik
Soziales Wohnen und Klimaschutz schließen sich nicht aus. Das zeigen die 128 Wohnungen in den Powerhäusern im Berliner Ortsteil Adlershof. Eine gute Wärmedämmung und Lunos‘ dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerück- gewinnung ermöglichen den Plus- Energie-Standard. Die Restenergie wird direkt vor Ort erzeugt. Das ist soziales Wohnen der Zukunft.
Esslingen - EGS Plan
In diesem Stadtquartier leben und arbeiten die Menschen komplett vernetzt. Die Ingenieure von EGS Plan verknüpften Strom, Wärme, Kälte und Mobilität auf einer Fläche von zwölf Hektar und halfen so, Deutschlands erstes klima- neutrales Stadtquartier zu erschaffen. 500 Wohnungen, Büro-, Gewerbeflächen und sogar eine Hochschule gibt es hier. Der Besuch lohnt sich.
Münster - Wilo
Im Münsteraner Kristall arbeiten nicht nur die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der LVM-Versiche- rungen auf Hochtouren, das Bürogebäude selbst leistet Außergewöhnliches. Durch hochmoderne Wilo-Pumpen, guten Wärmeschutz und eine intelligente Gebäude-technik erzeugt das Haus mehr Energie, als es verbraucht. So leistet es einen großen Beitrag zum Klimaschutz. Und das kann man sich sogar anschauen.
Leverkusen - Covestro
Jahrelang forschte Covestro, um CO2 als industriellen Rohstoff zu nutzen. Der Durchbruch gelang: Rohstoffe für Baumaterialien zur Gebäudemodernisierung können mittels Kohlendioxid produziert werden. Das macht Gebäude doppelt nachhaltig: Dämmstoffe, deren Ressourcen bis zu 20 Prozent CO2 enthalten, verbrauchen weniger fossile Rohstoffe und heben Energiesparpotentiale.
Dortmund - Wilo
Möchten Sie heute schon sehen, wie die Produktion der Zukunft aussehen kann? Schauen Sie in Wilos Fabrik der Zukunft vorbei. Die ist fast 26 Fußballfelder groß und produziert komplett klimaneutral. Dank effizienter digitaler Gebäudetechnik und Produktionsprozesse sinkt der Energieverbrauch um fast 40 Prozent und spart so jedes Jahr 3.500 Tonnen CO2. Gleichzeitig steigt die Produktivität durch Industrie 4.0.
Nordenham - Orcan Energy
Strom kann aus vielen verschiedenen Quellen gewonnen werden
– auch aus Abwärme. In der Nordenhamer Zinkhütte kann man zuschauen, wie überschüssiger Dampf in Energie umgewandelt wird. Das geschieht mithilfe von Modulen von Orcan Energy, die Abwärme kondensieren und daraus Strom produzieren. Dank des reduzierten Energiebedarfs und gesparter Dampfkondensation reduziert sich der CO2-Ausstoß so um rund 2.800 Tonnen pro Jahr.
Halle (Saale) - Co2online
Im von Co2online als „Energiesparmeister“ ausgezeichneten Bildung-shaus Riesenklein wird zusammengeführt, was zusammenge- hört: Kinder und Klimaschutz. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz stehen in der Grund- und Gemeinschaftsschule auf dem Stunden- plan. Und das macht Spaß. Die „Energie-Detektive“ dürfen hier Fenster und Heizungs-anlagen inspizieren, Temperaturen messen und Stromzähler ablesen.
In Halle an der Saale fängt das Deutsch- land von morgen schon heute an.
Bergheim - Daikin Germany
Betreten Sie ein Shoppingcenter, fühlen Sie einmal in sich hinein. Das Klima in diesem in Bergheim ist besonders angenehm. Das liegt an dem intelligenten Konzept von Daikin bestehend aus Lüftungs- geräten mit Wärmerückgewinnung, die teilweise von Wärmepumpen unterstützt werden. Die einzelnen Elemente kommunizieren eigen- ständig, sodass ein sicherer, reibungsloser Betrieb garantiert ist. So gelingen selbst auf großen Gewerbeflächen und in Shoppingcentern individuell temperierte Verkaufsräume.
Grevenbroich - Ökotec
Wer sehen möchte, wie der CO2-Fußabdruck eines Produkts in Echtzeit ermittelt wird, sollte in Grevenbroich vorbeischauen. Denn im Walzwerk Hydro geschieht genau das mittels eines smarten,
digitalen Energiemanagement-Systems von Ökotec. So kann der CO2-Ausstoß im laufenden Produktionsprozess überprüft und wenn nötig optimiert werden.
Fulda - Colt International
In Fulda werden Kühlung und Wärme zusammengedacht und sparen so gemeinsam Energie. Das Lüftungssystem von Colt International kombiniert adiabatische Kühlung und Wärmerückgewinnung aus Prozesswärme. Die anfallende Wärme wird mittels eines Kreislauf- verbundsystems zum nachträglichen Erhitzen von Teilluftmengen genutzt. Industrielle Räume werden so deutlich effizienter temperiert.
Caputh - Geoclimadesign
Hier entstehen Deckenheiz- und Kühlsysteme aus Kapillarrohr von der GeoClimaDesign AG, die im brandenburgischen Quartier in Caputh zum Einsatz kommen. Die industrielle Vorfertigung und Integration des Systems in Filigrandecken passiert bereits im Betonwerk; dank der Kombination mit effizienten Wärmepumpen und Eisspeichern ist es besonders wirksam. Die Menschen, die zukünftig in dem Quartier leben und arbeiten, werden von dieser Komplexität gar nichts mitbekommen. Wohl aber von den Vorteilen, die sich daraus für sie ergeben: gutes und gesundes Klima überall in der Caputher Siedlung.
Eon - Duisburg
Das Projekt verbindet mit Eon, Thyssenkrupp und der König-Brauerei drei Traditionsunternehmen, um eine signifikante CO2-Einsparung herbeizuführen. Durch eine 450 Meter lange thyssenkrupp-Dampfleitung zur König-Brauerei soll die Dampferzeugung durch den Braunkohlenstaubkessel vollständig substituiert und die Abführung von Wärme an die Umgebung im Kraftwerk Ruhrort minimiert werden. Die CO2-Einsparung in der König-Brauerei liegt bei jährlich rund 75 Prozent.